Sonntag, 30. Mai 2010

Der Flughafen lag acht Kilometer vor den städtischen Randbezirken im Rotbraun der Wildnis, die unmittelbar ausserhalb der Stadt begann. Später, wenn ich den Unterhaltungen der Erwachsenen auf unserer Terrasse lauschte, fiel immer wieder das Wort „Brust“, wenn es um die Wildnis ging.
„...und sie verirrten sich in der „brousse“ -!“
Die Deutschen hatten das französische Wort „brousse“ für Wildnis in unsere Sprache adaptiert, es war mir aber nicht geläufig, ich hörte immer nur „Brust“ raus, und überlegte mir, daß wir nun für die nächsten zwei Jahre an Afrikas breiter Brust gut aufgehoben wären.
Ein Ziegelsteingebäude auf der rechten Seite erregte meine Aufmerksamkeit; Reiter in bunten Kleidern hielten sich davor auf. Das sei die Pferderennbahn, erfuhr ich, jeden zweiten Sonntagnachmittag finden hier aufregende Rennen statt unter der Schirmherrschaft der einmal im Monat persönlichen anwesenden Präsidentengattin Aissa Diori. Ich lehnte mich zurück, fühlte mich sauwohl, als würde ich endlich nach Hause kommen.

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